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Wie kommt der Honig vom Eimer ins Glas?
<span class="posted-on">Veröffentlicht 4. März 2025</span>Nach der Ernte wird der Honig bei uns im 25kg Eimer gelagert. In diesen Eimern wird er gerührt und abgeschäumt. Oh, was ist Abschäumen? Fragen über Fragen! Im Honig sind feine Wachspartikel und Luft. Nach der Ernte steigen sie auf und bilden einen Schaum auf der Oberfläche. Der Großteil davon wird abgenommen. Ein kleiner Teil verbleibt und wird später mit dem Honig vor dem Abfüllen vermischt. Der Honig wird dadurch schmackhafter. Nach dem Abschäumen und Rühren werden die meisten einheimischen Honigsorten fest. In der Form können sie im Eimer über lange Zeit gelagert werden. Sobald unsere Honiggläser alle verkauft sind, füllen wir neue Gläser ab. Dazu ist die wichtigste Vorbereitung das Auftauen des Honigs, das heißt in wieder fließfähig machen, damit er überhaupt abgefüllt werden kann. Wir verwenden einen Wärmeschrank zum auftauen. Darin werden bis zu 12 Eimer Honig bei einer konstanten Temperatur von ca. 37°C über 24h soweit erwärmt, dass der Honig eine zähflüssige Konsistenz bekommt. Dann werden 4 Eimer, also 100kg, in ein Edelstahlfass umgefüllt und mit einem Handrührer vermengt. Damit ist der Honig fertig zum Abfüllen. Auf einem Hubtisch wird das 100kg Fass soweit angehoben, bis es auf einer Höhe mit der Abfüllmaschine ist. Fass und Maschine werden dann über eine Schlauch verbunden. Die Abfüllmaschine kann halbautomatisch definierte Gewichte bzw. Volumina abfüllen. Ich brauche nur z.B. 500g auswählen, einige Kalibrierwiegungen machen und schon kann ich rasch abfüllen. Sobald das Glas voll ist lege ich einen Deckel auf und verschließe ihn mit einer Verschlussmaschine. Warum nicht von Hand zudrehen? Jede Charge umfasst ca. 600 Gläser…spätestens nach 300 Gläser fängt es irgendwo in den Händen an zu schmerzen. Danach wird das Glas auf eine halbautomatische Etikettiermaschine gelegt und wird beklebt. Ab in den Karton mit dem fertigen Glas und weiter geht es… Der Blick von oben auf das Honigfass für den Abfüllhonig. Weiterhin sind auf dem Tisch die Abfüllmaschine, der Twist-Off-Verschließer und die Etikettiermaschine. Die Abfüllmaschine in Aktion. Diese Technik von Swienty ist so robust, das sie weit über 100.000 Gläser abfüllen kann.
Die Sonnenblume – Prinzessin unter den Trachtpflanzen
<span class="posted-on">Veröffentlicht 20. Februar 2025</span>Die alten Imker sagen, dass ihre Väter jedes Jahr Sonnenblumenhonig geerntet haben. Sie sagen das, weil es heute nicht mehr so ist. Zumindest nicht im Harz. In meiner Zeit als Imker habe ich noch nie rauhe Mengen Sonnenblumenhonig geerntet, obwohl die Anbaufläche im nördlichen Vorharz jedes Jahr mehr wird. Selbst wenn ich die Sonnenblumen direkt angewandert habe, also Bienenvölker direkt an die Sonnenblumen gestellt habe, konnte ich nie viel ernten. Imker machen in Bezug auf die Sonnenblume heute einen langen Erkenntnisweg durch. Zunächst schieben sie es bei Misserfolg auf die bösen Hybridsaaten, die heute bei der Sonnenblume üblich sind. Dann auf die klimabedingte Trockenheit und dann hören sie von einem anderen Imker aus einer anderen Region, dass er jedes Jahr stabil Sonnenblumenhonig erntet. Zu guter Letzt kommt die Erkenntnis, dass es keine Antwort gibt. Es spielen so viele Faktoren eine Rolle: also die Sorte, das verfügbare Wasser, die Temperatur, der Boden, die Bienen und natürlich der Imker. Dadurch wird es so komplex, das man es nie vorher wissen kann, ob die Sonnenblume ein Erfolg wird. Denn auch wenn der Imker keinen Sonnenblumenhonig erntet, heißt das nicht zwangsweise, dass die Bienen keinen Nektar von der Sonnenblume sammeln. Das letzte Jahr (2024) war dafür ein gutes Beispiel. Wir haben Bio-Sonnenblumen in der Nähe von Halberstadt angewandert. Die Bedingungen waren wirklich optimal. Dennoch habe ich nur etwa 5kg Sonnenblumenhonig pro Volk geerntet. Den Rest haben die lieben Bienen als Wintervorrat um ihr Brutnest angelegt. Darum war ich überhaupt nicht böse. Die diätische Qualität von Sonnenblumenhonig und auch vom Pollen der Sonnenblume ist überragend. Das sehe ich jetzt im Februar 2025 daran wie gut diese Völker überwintert haben. Die Sonnenblume ist also eine Prinzessin. Alle lieben sie, alle wollen sie, keiner bekommt sie… Bienenstand an der Sonnenblume bei Halberstadt Die Blüten werden überannt! Und den Bienenvölkern geht es gut, auch wenn sie dem Imker nur wenig nach Hause bringen. Und so sieht der Honig dann im Glas aus…auf der Rückseite gibt es einen gültigen Gutscheincode 😉
Propolis – was ist das und wie nutzen wir es?
<span class="posted-on">Veröffentlicht 14. Februar 2025</span>Propolis ist eine Mischung aus Baumharz, Knospenharz, Wachs, ätherischen Ölen und Sekreten der Arbeitsbienen. Die Honigbienen benutzen es zum Abdichten von Ritzen und Löchern die zu klein für Wachsverbau sind. Außerdem wird der komplette Innenraum des Bienenstock mit einer hauchdünnen Schicht Propolis ausgekleidet. Da Propolis eine hemmende Wirkung auf viele Bakterien, Pilze und Viren hat, dient diese dünne Schicht also der Desinfektion des häuslichen Lebensraums der Bienen. Diesen Effekt nutzen wir in der Propolistinktur. Die Herstellung der Tinktur ist recht einfach aber arbeitsaufwändig. Zunächst wird das Kittharz von den Holzteilen des Bienenstocks abgekratzt. Das passiert in der Regel bei den sogenannten Honigräumen. Also die Teile des Bienenstocks die nur im Sommer verwendet werden. Die abgekratzten Bruchstücke werden in Bio-Alkohol eingelegt. In einem mehrstufigen Verfahren wird das Propolis dann im Alkohol gelöst und in der Konzentration gesteigert. Dann lässt man die groben Partikel, die sich nicht gelöst haben, absetzen und zieht das reine Propolis ab und füllt es in Tinkturfläschen. Ob äußerlich oder innerlich angewendet, die Zielstellung ist immer gleich. Das Propolis soll, wie im Bienenstock, in einer hauchdünnen Schicht verteilt werden. Dazu ist die Alkohollösung ideal. Auf Anwendungsstelle verteilt sich der Alkohol sofort und verdunstet dann. Zurück bleibt eine hauchdünne Schicht Propolis, die dort wirken kann wie im Bienenstock. Hier kannst du Propolis aus unserer Bio-Imkerei kaufen.
Der Direktwachsschmelzer ist endlich da!
<span class="posted-on">Veröffentlicht 24. November 2023</span>Maschinen, Maschinen, Maschinen…man muss sie lieben. In unserem Land ist Arbeit sehr teuer, darum müssen viele Arbeiten in der Imkerei durch gute Maschinen ersetzt werden. Es wird gesagt, dass es in Deutschland gute Maschinenbauer gibt. Darauf vertraue ich. Kürzlich habe ich eine nachweislich sehr gute Maschine gekauft. Nachweislich gut, weil viele professionelle Imkereien diese Maschine einsetzen. Ich spreche von einem Direktwachsschmelzer. Seine Aufgabe ist es während des Honig Schleuderns das Wachs-Honig-Gemisch zu trennen. Der Direktwachsschmelzer von WET-Thermplate Imkereitechnik macht das unglaublich effizient unter Ausnutzung der physikalischen Eigenschaften von Honig (schwer und bei 35 Grad flüssig) und Wachs (leicht und ab 60 Grad flüssig) möglich. Und das Schöne ist, dass der Direktwachsschmelzer die Qualität des Honig nicht mindert, obwohl Wärme als “Trennmittel” eingesetzt wird. Ich freue mich darauf diese Maschine bald in Betrieb zu nehmen und die Arbeit bei Harzer Honig zu vereinfachen. TD
Buchweizenhonig – Der Roquefort unter den Honigen!
<span class="posted-on">Veröffentlicht 23. November 2023</span>Der Honig vom Buchweizen ist einzigartig. Streng im Geruch, meistens cremig und mit feinen Geschmacksnoten ausgestattet. Eben das Pedant zum Roquefort (französischer Blauschimmelkäse). Dieses Jahr haben wir ein kleine Menge von diesem wunderbaren Honig geerntet. Zu kaufen ist er nur exklusiv im Harzer Honig Shop. Buchweizen könnte man zu den Pseudogetreiden zählen. Es ist kein Getreide, seine Frucht wird aber verwendet wie ein Getreide, also als Beilage oder für Backwaren. In osteuropäischen Ländern ist Buchweizen sehr verbreitet. In Deutschland feiert er gerade ein Comeback, weil er definitiv Glutenfrei ist und auch einfach gut schmeckt. Als Imker können wir das nur begrüßen!